Natürliche Zahncreme einfach selber herstellen

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Die meisten herkömmlichen Zahncremes enthalten zum Teil gesundheitsschädliche oder anderweitig reizende Stoffe. Dazu zählen zum Beispiel Aspartam, Triclosan, Mikroplastik (Polypropylen & Polyethylen) oder das umstrittene Fluorid. Auch haben wir bereits als Kinder gelernt, dass man sie nicht schlucken soll. Dabei gibt es in der Natur äußerst wirksame Produkte, die ohne Weiteres dafür sorgen, dass die natürliche Mundflora und die Zähne geschützt und gestärkt werden.

Kokosöl als Basis für natürliche Zahnpasta

Die besonderen Eigenschaften des Kokosöls pflegen deinen Mundraum auf ganz natürliche Weise. Laurinsäure, die antibakteriell  und entzündungshemmend wirkt, ist in Kokosöl hinreichend vorhanden. Für eine schnelle Zahnpflege lässt sich mit dem Finger ein wenig Kokosöl auf Zähne und Zahnfleisch einmassieren und somit das Kariesrisiko verringern. Auch gegen Zahnfleischentzündung wirkt Kokosöl schonend und entzündungshemmend. Auch mit dem sogenannten Öl-ziehen lässt sich der Mundraum sanft reinigen und Entzündungen vorbeugen.

Kokosöl sorgt dafür, dass sich in deinem Mund nur die guten Bakterien vermehren, während es gegen Mikroorganismen vom Typ Streptococcus mutans (Kariesbakterium), Staphylococcus aureus, Candida spp., Helicobacter pylori, Escherichia vulneris und Enterobacter spp. durch die enthaltene Laurinsäure ankämpft.

Kokosöl kannst du inzwischen in jedem gut ausgestatteten Lebensmittelgeschäft beziehen. Der natürliche Zustand des Öls ist eher hart, es wird aber bei sommerlichen Temperaturen durchaus flüssig. Bei normaler Zimmertemperatur von ca. 23°C ist es relativ streichfest.

Kein Natron, Zeolith oder Bentonit

Viele Rezepte, die sich im Internet finden, enthalten Backpulver, Natron, Zeolith oder Bentonit. Diese Stoffe sind für die tägliche Zahnpflege viel zu rau und wirken wie Schmirgelpapier auf den Zahnschmelz, das heißt sie zerstören mehr als dass sie helfen!

Natron (Natriumhydrogencarbonat) gilt als „natürlicher Weißmacher“, wirkt dazu noch antibakteriell gegen Gerüche. Von einer täglichen Zahnpflege mit Natron solltest du allerdings absehen, denn es greift das Zahnschmelz an. Wenn du dennoch gerne Natron verwenden möchtest, dann kannst du höchstens einmal wöchentlich eine Prise zu unserer natürlichen Zahncreme mit auf die Bürste geben.

Mineralerde wie Bentonit oder Zeolith sind zwar dafür bekannt, Gifte, Bakterien und überschüssige Säuren zu binden, sind jedoch ebenfalls aufgrund ihrer sehr groben Struktur ungeeignet zum Zähneputzen. Wenn du auf die Heilwirkung der Mineralerde nicht verzichten möchtest, kannst du sie in einem Glas Wasser gelöst als Mundspülung verwenden.

Natursalz bzw. fein gemahlenes Kristallsalz ist mit seinen enthaltenen Mineralien ein guter Ersatz für diese Zusätze. Achte darauf, dass sich das Salz gut im Kokosöl aufgelöst hat, bevor du es auf die Zahnbürste gibst. Achte beim Kaufen von Natursalz darauf, dass es aus einer guten und nachhaltigen Saline stammt. Meersalz ist leider inzwischen schon in Verruf geraten, da häufig Mikroplastik enthalten ist und genau das wollen wir ja nicht mehr in unserer Zahncreme haben.

Xylit schützt die Zähne

Ein guter Zusatzstoff für unsere natürliche Zahncreme ist der so genannte Birkenzucker (Xylit, Xylitol). Als Zuckeraustauschstoff ist er ideal als Süßungsmittel in Speisen und Getränken, ist sogar durch seinen niedrigen glykämischen Index für Diabetiker geeignet. Xylit sieht aus wie Zucker und lässt sich auch genau so verwenden. Er hat jedoch weniger Kalorien und wird aus Pflanzenfasern hergestellt.

In der Zahnpflege schützt Xylit insbesondere vor Karies und unterstützt die Zähne bei der Mineralisierung, was Plaque reduziert. Als einfache Anwendung lässt es sich ähnlich wie beim Öl-ziehen durch die Zähne ziehen. Dazu wird einfach ein halber Teelöffel Xylit in den Mund genommen, im Speichel aufgelöst und durch die Zähne gezogen. Im Anschluss wird die Lösung einfach ausgepuckt und mindestens eine halbe Stunde lang nichts getrunken und auch nicht mit Wasser ausgespült.

Xylit ist übrigens auch ideal, um sich den Zuckergenuss abzugewöhnen. Insbesondere in der Low-Carb Ernährung wird auf herkömmlichen Zucker komplett verzichtet und Xylit und ähnliche Zuckeraustauschstoffe kommen zum Einsatz. Am Anfang kann es sein, dass durch einen übermäßigen Konsum eine abführende Wirkung eintritt. Erwachsene sollten maximal 150 g pro Tag zu sich nehmen, Kinder maximal 40 g. Der Herstellungsprozess ist realtiv aufwendig, daher ist der gekaufte Birkenzucker auch eher teurer. Durch die Abgewöhnung des Zuckerkonsums benötigt man allerdings langfristig nicht so viel, wodurch sich die Anschaffung durchaus lohnt.

Achtung: Für Hunde ist Xylit giftig!

Ätherische Öle für extra Wirkung

Für die Zahnpflege gibt es einige ätherische Öle, die sich besonders gut eignen. Ihre Haupteigenschaften sind entzündungshemmend, mineralisierend, desinfizierend, stimulierend, geruchshemmend und schmerzlindernd. Da der Mundraum immer auch mit Rachen und Nase verbunden ist, helfen die ätherischen Öle gleichzeitig dabei, Erkältungen vorzubeugen bzw. diese zu heilen. Schmerzen und Entzündungen im Rachen- und Nasenraum werden ebenfalls durch die Öle gelindert. Eine Studie der Universitätsklinik Kiel hat die Wirkungen verschiedener ätherischer Öle im Zusammenhang mit der Zahngesundheit untersucht.

Folgende Öle kommen für unsere natürliche Zahncreme in Frage:

Pfefferminzöl – der Klassiker für frischen Atem. Es reduziert Schwellungen und sorgt für Frische.

Teebaumöl – ist inbesondere keimtötend und desinfizierend. Es wird besonders bei Zahnfleischproblemen eingesetzt und ist ein allbewährtes Heilmittel. Auch gegen Pilze geht es wirksam vor.

Eukalyptusöl * – wirkt antibakteriell (vor allgem gegen Bakterienstämme von Staphylococcus und Streptococcus) und ist besonders zu empfehlen bei Menschen mit Implantaten. Es ist zudem auch wirksam gegen Erkältung bzw. Entzündungen im Nasen- und Rachenraum.

Nelkenöl * – lindert Schmerzen und hilft bei der Vorbeugung von Karies. Es hilft außerdem dabei, die Zähne zu remineralisieren, wirkt desinfizierend und krampflösend. Es wirkt außerdem stimulierend, blutverdünnend und konzentrationsfördernd, was besonders Menschen mit starker geistiger Tätigkeit zugute kommt. Der Hauptwirkstoff ist das Eugenol, das leicht betäubend wirkt.

Myrrhe- und Weihrauchöl * – hilft besonders gegen Zahnfleischprobleme. Darüber hinaus wirkt es antiseptisch, entzündungshemmend, krampf- und schleimlösend.

Zimtöl * – sorgt ebenfalls für frischen Atem. Es wirkt antibakteriell, durchblutend und entzündungshemmend.

Salbeiöl * – ist ebenfalls ein Klassiker in der Mundhygiene. Es wird vor allem für Mundspülungen und zum Gurgeln verwendet. Seine antibakterielle Wirkung und desinfizierenden Eigenschaften machen es außerdem zu einem beliebten Mittel bei Erkältungskrankheiten. Es steigert außerdem Merk- und Lernfähigkeit und die Konzentration. Salbei wird vor allem gegen Zahnfleischbluten angewendet.

Thymianöl – wirkt besonders entzündungshemmend. Es unterstützt bei Erkältungskrankheiten, wirkt schleim- und krampflösend, steigert die Abwehrkräfte. Darüber hinaus hat es eine keimtötende Wirkung, wirkt antibakteriell und antiviral, was es ebenfalls zu einem der beliebtesten Öle macht.

Rosmarinöl * – wirkt antibakteriell, konzentrationsfördernd und hilft gegen Müdigkeit. Epileptiker, Asthmatiker, Kleinkinder und Schwangere sollten von diesem Öl Abstand nehmen.

Zitronenöl – ebenfalls desinfizierend und entzündungshemmend besitzt es außerdem eine reinigende Wirkung. Darüber hinaus hat es eine stimmungsaufhellende Wirkung und schärft das Gedächtnis.

* Achtung: Nicht in der Schwangerschaft verwenden, denn diese Öle können Wehen auslösen oder Wirkungen auf das Nervensystem des Kindes ausüben! Auch Diabetiker sollten aufpassen bei den durchblutenden Ölen!

Natürlich kannst du die ätherischen Öle auch einfach anstelle sie in die Zahncreme einzumischen als Mundspülung verwenden. Auch beim Öl-ziehen kannst du einfach einen Tropfen deines ausgewählten ätherischen Öls mit hinzufügen. Oder du verwendest statt Ölen einfach eine selbstgemachte Tinktur: Frische Kräuter in ein Glas geben, mit 40%-igem Alkohol übergießen, drei Wochen ziehen lassen (immer mal wieder gut durchschütteln), dann abfiltern. Tinkturen erhältst du natürlich auch in der Apotheke.

Natürliche Zahncreme mit Kokosöl

Auf ca. 120 ml Kokosöl gibst du 2-3 Teelöffel Xylit und etwas Natursalz. Du erwärmst das Öl, so dass es flüssig ist und sich der Birkenzucker und das Salz gut auflösen. Dann lässt du die Masse abkühlen und fügst am Ende das ätherische Öl hinzu.

Bei der Menge der verschiedenen ätherischen Öle gibt es Unterschiede. Bei den kräftigen Ölen (die mit * gekennzeichneten) gibst du lieber weniger hinzu (1-2 Tropfen auf 50 ml Basisöl, in unserem Fall Kokosöl). Insgesamt kannst du etwa 10-12 Tropfen dazugeben, je nach Geschmack. Wenn du dir nicht sicher bist, kannst du bei einer Apotheke deines Vertrauens oder Naturheilexperten nachfragen.

Wenn die Zahncreme auch von Kindern verwendet wird, solltest du lieber auf ätherische Öle verzichten, da diese entweder viel zu stark oder gar ungeeignet sind für den Kindermund. Bedenkenlos können Kinder dann die Zahncreme auch verschlucken, denn sowohl Kokosöl als auch Xylit sind für die Verdauung ungefährlich.

Die fertige Zahncreme füllst du in einen Tiegel oder ein Schraubglas. Zum Herausnehmen solltest du dir einen kleinen Spachtel oder Löffel nehmen, denn die Creme im Tiegel sollte nicht mit deiner Zahnbürste in Berührung kommen, um Kontamination zu vermeiden.

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