Wirksame und natürliche Hausmittel gegen Schädlinge

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Es gibt für Hobbygärtner nichts frustrierenderes als Schädlinge, die sich über die mühsam gezogenen Pflanzen hermachen. Oft wird dann zu chemischen Lösungen gegriffen, die nicht nur die Schädlinge töten, sondern gleichzeitig auch die Pflanzen. Dabei gibt es einige recht wirksame und einfache Hausmittel, die schonend mit den Pflanzen umgehen und dennoch die Schädlinge vertreiben oder sogar vorsorgen.

Mittel gegen Mehltau

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Mehltau ist ein Sammelbegriff für einige Pilzarten, die sich auf der Blattoberfläche wie ein Teppich bilden. Dabei wird unterschieden zwischen dem Schönwetterpilz (Echter Mehltau), der sich bei Wärme und Trockenheit als weißer Belag auf Blättern und Blüten niederschlägt, und dem Schlechtwetterpilz (Falscher Mehltau), der bei Feuchtigkeit entsteht und viele Nutzpflanzen wie Kohl, Kopfsalat, Radieschen u.ä. befällt.

Zur Bekämpfung des Echten Mehltaus hilft eine Milch-Lösung. Dafür 1 Teil Milch (Vollmilch oder Frischmilch, keine H-Milch) mit 8 Teilen Wasser mischen und die Pflanzen damit besprühen. Den Vorgang alle paar Tage wiederholen, insbesondere nach Regen. Die in der Milch enthaltenen Mikroorganismen bekämpfen den Pilz und stärken die Pflanze auf natürliche Weise.

Beim Falschen Mehltau ist es etwas schwieriger. Zuerst müssen die befallenen Pflanzenteile abgeschnitten werden. Diesen Abfall aber nicht auf den Kompost geben, sondern am besten in einem Beutel mit Seifenlauge getrennt entsorgen, denn sonst verbreiten sich die Pilzsporen ungehindert weiter. Dann emfpiehlt sich das Besprühen der Pflanze mit Ackerschachtelhalm-Sud. Hierfür werden 150g frische Ackerschachtelhalme (oder 15g gerocknete) mit 1 großen Zwiebel und 1 Knoblauchzehe in 1 Liter kochendes Wasser gegeben. Dazu kommt etwas Öl. Das ganze wird gut umgerührt und ca. 15 Minuten lang geköchelt. Danach den braunen Sud durch ein Sieb abseien und in eine Flasche oder ein Weckglas gefüllt. So abgefüllt hält sich der Sud mehrere Monate. Zum Besprühen wird der Sud dann im Verhältnis 1:5 mit Wasser gesmischt.

Mittel gegen Blattläuse

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By Norbert NagelOwn work, CC BY-SA 3.0, Link

Blattläuse kommen ziemlich häufig vor und ärgern jeden Gärtner ganz besonders. Vor allem Obstbäume wie Äpfel, Birnen oder Quitten werden häufig von den kleinen Plagegeistern heimgesucht. Auch viele Zimmerpflanzen sind vor den Schädlingen nicht sicher. Gegen Blattläuse hilft ebenfalls das Bespritzen der Pflanzen mit der Ackerschachtelhalm Lösung. Außerdem hilft ein Knoblauch-Aufguss. Dazu werden 1-2 Knoblauchzehen in 1 Liter Wasser kurz aufgekocht. Danach ca. 1 Stunde ziehen lassen, die Knoblauchstücke herausfischen und den Sud abkühlen lassen. Danach den Aufguss einfach in eine Sprühflasche füllen und die betroffenen Pflanzen gut damit eingesprüht. Dies lässt sich ohne weiteres einige Male wiederholen, bis die Blattläuse verschwunden sind.

Knoblauch in die Erde

Auch wirksam als vorbeugende Maßnahme: Den Knoblauch klein hacken und rund um die Pflanze in der Erde eingraben. Viele Schädlinge wie Blattläuse und Milben mögen den Geruch nicht, und bleiben demnach der Pflanze fern.
Im Gemüsebeet lässt sich der Knoblauch auch einfach zwischen die anderen Pflanzen einsähen. So lässt sich schon von Anfang an eine wirksame Schutzbarriere gegen die nervigen Krabbler aufbauen.

Mittel gegen Weiße Fliegen

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Die Weiße Fliege ist so winzig, dass man sie häufig erst viel zu spät bemerkt. Noch dazu hält sie sich häufig auf der Blattunterseite auf und fliegt erst sprungartig auf, wenn man sie stört. Diese kleinen Plagegeister haben sich daher meist schon so schnell vermehrt, bevor man sie überhaupt entdeckt. Vor allem Tomaten, Gurken, Kürbisse, Paprika oder Zucchini gehören zu den Lieblingsspeisen der Weißen Fliege. Bemerkbar macht sie sich dadurch, dass die Blätter gelbe Flecken bekommen, weiße Flecken auf der Blattunterseite, Blätter vertrocknen und fallen ab.

Eine Möglichkeit, die erwachsenen Tiere zu fangen, bilden Gelbstecker. Falls Marienkäfer oder Schlupfwespen zur Hand sind, werden diese Nützlinge die Weiße Fliege und deren Larven fressen. Um zu verhindern, dass die Weiße Fliege überhaupt auf die Idee kommt, ihre Eier abzulegen, hilft ebenfalls der Knoblauch-Aufguss. Außerdem ist eine Rapsöl-Emulsion auch ein sehr wirksames Mittel gegen alle möglichen Schädlinge. Dazu werden 70 Prozent Wasser mit 30 Prozent Rapsöl (einfaches Speiseöl aus dem Supermarkt) in eine Sprühflasche gefüllt und kräftig geschüttelt. Da die Emulsion nicht lange hälft empfiehlt es sich, immer nur so viel zu mischen, wie man gerade benötigt. Die Pflanzen werden dann sorgfältig (insbesondere die Blattunterseite, wo die Larven sitzen) mit dieser Mischung bespritzt, damit sich der Film gleichmäßig über Pflanzen und Schädlinge verteilt. So eingehüllt, ersticken die Tiere und ihre Larven. Die Anwendung kann ruhig alle paar Tage wiederholt werden.

Hast du noch mehr praktische Tipps zur Schädlingsbekämpfung? Teile es uns mit in den Kommentaren!

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